Die max. Chip-Temperatur wird durch die sog. Verlustleistung bestimmt. Wird die Wärme nicht ausreichend schnell über Kühlflächen abgeführt, steigt die innere Temperatur stark an, und bei Überschreiten der max. Temperatur wird der Halbleiter (oder auch ein passives Bauteil) zerstört. In einem Kurzschlussfall kann der Vorgang so schnell ablaufen, dass diese Temperatur innerhalb von Millisekunden erreicht und überschritten wird. Diese Zeit wird durch den max. lieferbaren Strom der Spannungsquelle im Kurzschlussfall bestimmt und nur von deren Innenwiderstand begrenzt. Die Verlustleistung des gefährdeten
Halbleiters errechnet sich ganz einfach aus der Formel Strom mal Spannung.
Wird beispielsweise eine
Endstufe mit einem 500VA/2x40V-Trafo kurzgeschlossen, so wird der max.
mögliche Strom durch die Endtransistoren fließen. Dieser kann
bis zu 80 Ampere betragen bei noch vorhander halber Trafospannung (angenommen
0,5 Ohm Trafo-Innenwiderstand plus ca. 0,5 Ohm Leitungswiderstände
usw.)
Um eine Kurzschlussfestigkeit
zu erreichen, können Schaltungsmaßnahmen ergriffen werden,
die den max. möglichen Strom begrenzen. Der Wert muss so hoch liegen,
dass der Verbraucher in jedem Falle noch seine benötigten Stromspitzen
fordern kann.
Eine solche Anordnung nennt man: Kurzschlussfest In der Praxis ist dies völlig
ausreichend, denn Kurzschlüsse passieren in der Regel beim Installieren,
Inbetriebnehmen, oder bei sonstigen Missgeschicken und sind immer relativ
kurzzeitig.
Soll eine Schaltung dafür ausgelegt sein, dass sie ständig unbeaufsichtigt kurzgeschlossen bleiben kann, so müssen Maßnahmen getroffen werden, um Ströme völlig abzuschalten, sei es durch Relais in der Betriebsspannung oder Ähnlichem. Auch elektronische Überwachungen von Powerleitungen mit zusätzlichen Leistungsbauteilen sind möglich, damit eine zusätzliche Elektronik den Betrieb einstellt. Einen derartigen Schutz nennt man dann: Dauer-Kurzschlussfest -
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